Der im Deutschen übliche Name Peking entstammt möglicherweise einem chinesischen Dialekt. Auf Hochchinesisch, dessen Aussprache auf dem Peking-Dialekt beruht, wird die Stadt [b̥ɛɪ̯.d̥ʑ̥iŋ] ausgesprochen (in Pinyin-Schreibweise Běijīng, Aussprache von Běijīng ?/i).
Die übliche deutsche Bezeichnung, auch im offiziellen Bereich[4], ist Peking, wobei auch Beijing zulässig ist.
Tatsächlich ist seit einigen Jahren eine vermehrte Verwendung der Bezeichnung Beijing in den deutschen Medien aufgetreten.
Der chinesische Name Běijīng bedeutet Nördliche Hauptstadt. Auf gleiche Art sind die Namen der Städte Nánjīng (Nanjing Südliche Hauptstadt) und Dōngjīng (Tōkyō, Japan Östliche Hauptstadt) gebildet.
Stadtgliederung [Bearbeiten]
Umrisskarte Peking
Stadtbezirke Pekings (markiert: Stadtbezirk Xicheng)Die Innenstadt von Peking ohne Vorortgürtel setzt sich aus acht Stadtbezirken zusammen:
Chaoyang (朝阳区 / 朝阳区, Cháoyáng Qū),
Chongwen (崇文区 / 崇文区, Chóngwén Qū),
Dongcheng (东城区 / 东城区, Dōngchéng Qū),
Fengtai (丰台区 / 丰台区, Fēngtái Qū),
Haidian (海淀区 / 海淀区, 'Hǎidiàn Qū),
Shijingshan (石景山区 / 石景山区, Shíjǐngshān Qū),
Xicheng (西城区 / 西城区, Xīchéng Qū),
Xuanwu (宣武区 / 宣武区, Xuānwǔ Qū).
In der nahen Umgebung der Innenstadt von Peking befinden sich weitere sechs Stadtbezirke. Diese wurden zwischen 1986 bis 2001 aus Kreisen in Stadtbezirke umgewandelt:
Mentougou (门头沟区 / 门头沟区, Méntóugōu Qū),
Fangshan (房山区 / 房山区, Fángshān Qū) – Kreis Fangshan bis 1986,
Tongzhou (通州区 / 通州区, Tōngzhōu Qū) – Kreis Tongxian bis 1997,
Shunyi (顺义区 / 顺义区, Shùnyì Qū) – Kreis Shunyi bis 1998,
Changping (昌平区 / 昌平区, Chāngpíng Qū) – Kreis Changping bis 1999,
Daxing (大兴区 / 大兴区, Dàxīng Qū) – Kreis Daxing bis 2001.
Weiter vom Innenstadtgebiet entfernt gibt es zwei weitere Stadtbezirke. Diese wurden 2001 aus ehemaligen Kreisen gebildet. Hinzu kommen zwei Kreise, die bis heute erhalten geblieben sind:
Stadtbezirk Pinggu (平谷区 / 平谷区, Pínggǔ Qū) – Kreis Pinggu bis 2001,
Stadtbezirk Huairou (怀柔区 / 怀柔区, Huáiróu Qū) – Kreis Huairou bis 2001.
Kreis Miyun (密云县 / 密云县, Mìyún Xiàn),
Kreis Yanqing (延庆县 / 延庆县, Yánqìng Xiàn).
Klima [Bearbeiten]
Klimadiagramm PekingObwohl Peking nur etwa 150 Kilometer von der Küste entfernt liegt, hat es aufgrund der Lage im Westwindgürtel ein gemäßigtes, kontinentales Klima, das heißt warme, feuchte Sommer und kalte, trockene Winter. Der Jahresniederschlag beträgt 578 Millimeter im Mittel, davon fallen etwa 62 Prozent in den Monaten Juli und August.
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 11,8 Grad Celsius. Wärmster Monat ist der Juli mit maximal 30,8 Grad Celsius und minimal 21,6 Grad Celsius mittlere Tagestemperatur. Der kälteste Monat ist in der Gegend um Peking der Januar mit maximal 1,6 Grad Celsius und minimal −9,6 Grad Celsius Tagesmitteltemperatur.
Im Winter herrschen Temperaturen bis zu −20 Grad Celsius und ein eisiger, aus den Ebenen der Inneren Mongolei wehender Wind. Der Sommer (Juni bis August) ist schwül und heiß mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius, der kurze Frühling (April und Mai) trocken, aber windig. Im Herbst (September und Oktober) herrscht trockenes und mildes Wetter.
Wenn der Wind aus dem Süden oder Südosten kommt, ist die Sicht, vor allem im Juni bis August, gleich Null. Wenn der Wind hingegen aus dem Norden kommt, wird es im Winter sehr kalt, und im Frühjahr gibt es dann die Sandstürme.
Entwicklung der Wohnsituation [Bearbeiten]
Hutongs
Wohngebäude in ChaoyangViele Elemente der modernen Stadtplanungspolitik hatten verheerende Folgen für die Bevölkerung und schufen mehr Probleme, als sie lösten. Ein großer Teil der traditionellen Hofhäuser (Siheyuan) in den engen Gassen (Hutongs), die als Brutstätte von Individualisten galten, wurde seit 1949 abgerissen. Ihren Platz nahmen anonyme Neubauten aus Beton mit oftmals unzureichender sanitärer Ausstattung und kaum fließend Wasser ein.
Als Ende der 1960er Jahre umfangreiche Renovierungsarbeiten an den Gebäuden dringend geboten schienen, wurde stattdessen ein unterirdisches Tunnelnetz angelegt, das im Falle eines Krieges Schutz bieten sollte. Millionen von Arbeitsstunden wurden in das Projekt investiert, das keinen Schutz gegen moderne Bomben bieten konnte und letztlich nur zur Absenkung des Grundwasserspiegels führte.
Im Jahre 1950 veranlasste die Regierung die Tötung aller Hunde in der chinesischen Hauptstadt. Die Tötung zahlreicher Spatzen 1956 – die Maßnahme sollte ursprünglich die Getreidevorräte schützen – hatte allein zur Folge, dass sich die Insekten stärker vermehren konnten. Um dem entgegenzuwirken, ordnete die Stadtverwaltung die Entfernung sämtlicher Grünflächen in der Hauptstadt an, was wiederum Staubstürme in den windigen Wintermonaten verursachte.
Jüngst waren große Stadtsanierungsprojekte im Gange, um Peking für die Olympischen Sommerspiele im Jahre 2008 herzurichten. Verschiedene Anstrengungen zur Eindämmung der Luftverschmutzung wurden bereits unternommen; Fabriken, die sich nicht weiter modernisieren ließen, mussten schließen. Freiflächen sind durch aufwändige Begrünung zu neuem Leben erweckt worden. Die verschmutzten Kanäle wurden ausgebaggert.
Als Leitstern auf dem Weg Chinas in die Moderne nimmt Peking eine Vorreiterrolle bei der Umgestaltung des Landes ein. In schnellem Tempo werden Gebäude abgerissen und neue errichtet, wovon das weiße Schriftzeichen 拆 (chāi für Abriss) auf alten Häusern und die vielen Baukräne eindrucksvoll Zeugnis ablegen. Im Stadtzentrum werden überwiegend moderne Beton- und Glasbauten errichtet, an den breiten Magistralen entstehen zahlreiche Bürokomplexe. Für die ärmeren Bevölkerungsschichten sind die dortigen Wohnungen nicht bezahlbar. Sie werden in die Außenbezirke der Stadt verdrängt.
Die meisten Einwohner Pekings wohnen in Hochhäusern. Zwei Wohngebiete sind dafür besonders wichtig: das Wangjing-Gebiet im Nordosten sowie das Huilongguan-Wohngebiet im Nordwesten. Um dem Problem der Überbevölkerung beizukommen, sind im Rahmen großangelegter Baumaßnahmen eine Reihe von Satellitenstädten für jeweils mehr als 500.000 Einwohner in Bau und Planung.
Politik [Bearbeiten]
Stadtregierung [Bearbeiten]
Zeitungsleser in PekingBürgermeister von Peking ist seit November 2007 Guo Jinlong. Guo wurde im Juli 1947 in Nanjing geboren und war zuletzt Parteisekretär von Anhui und ist Mitglied des Zentralkomitees der KP Chinas. Sein Vorgänger war der im Juli 1948 in der Gemeinde Shanxitian in der Nähe der Stadt Qingdao geborene Wang Qishan. Dieser übernahm das Amt am 22. April 2003 von Meng Xuenong, der wegen Fehlverhaltens während des Ausbruchs der Lungenkrankheit SARS in der Hauptstadt von der Kommunistischen Partei Chinas seines Postens enthoben wurde.
Meng Xuenong wurde die Verantwortung für eine Politik der Vertuschung und des Verschweigens angelastet, mit der er den Ausbruch von SARS für lange Zeit verheimlichen wollte. An SARS waren in Peking mehrere Tausend Menschen erkrankt, Hunderte starben. Meng Xuenong hatte das Amt als Bürgermeister am 19. Januar 2003 von Liu Qi übernommen.
Weitere Mitglieder der Stadtregierung von Peking sind der Sekretär des Parteikomitees Liu Qi, der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses Yu Junbo und die Vorsitzende der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) Cheng Shi'e. Die PKKCV setzt sich aus dem Nationalkomitee und den örtlichen Komitees verschiedener Ebenen zusammen.
Der Stadtregierung unterstehen die Regierungen von 16 Stadtbezirken und zwei Kreisen. Die Stadtbezirke gliedern sich wiederum in Straßenviertel, zum Teil auch in Gemeinden, Großgemeinden und „Unterbezirke“ (auf Gemeindeebene). Die Kreise setzen sich hingegen aus Gemeinden und Großgemeinden zusammen, nur im Kreis Miyun, der ein kleines urbanes Zentrum ausgebildet hat, gibt es zwei Straßenviertel. Am unteren Ende der Verwaltungspyramide Pekings befinden sich in den urbanen Gebieten die sogenannten Einwohnergemeinschaften (社区 / 社区, shè qū), die von den Einwohnerkomitees (居民委员会 / 居民委员会, jūmín wěiyuánhùi) verwaltet werden und in den ländlichen Regionen die Dörfer (村, cūn), die von Dorfkomitees (村民委员会 / 村民委员会, cūnmín wěiyuánhùi) verwaltet werden.
Siehe auch: Liste der Bürgermeister der Stadt Peking